Auswirkungen frühkindlicher Gruppenbetreuung
Trennungs- und Verlustschmerz erleben Kinder, wenn sie Stress erleben. Dieser belastet Säuglinge und Kleinkinder in ihrer emotionalen Entwicklung, da ein permanent erhöhter Cortisolspiegel den erfolgreichen Aufbau einer sicheren Bindung behindert und zu verschiedenen Erkrankungen führt.
Bei Stress versuchen Babys und Kleinkinder beispielsweise sich mit Daumenlutschen, Hin-und-Her-Schaukeln oder mit Haarezwirbeln wieder in Einklang zu bringen oder sie zappeln und schreien vermehrt. Wird der Stress chronisch sind die Folgen für Gesundheit und Entwicklung gleichsam schwerer wie der Artikel des leitenden Arztes des Sozialpädiatrischen Zentrums in Bielefeld Dr. Rainer Böhm aufzeigt:
„Die KiGGS-Studie des RKI stellte eine hohe Inzidenz chronischer psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen fest und forderte frühe Prävention [28].
Externalisierendes Problemverhalten bei Schülern wird bereits heute als größtes Hindernis für eine erfolgreiche Inklusion behinderter Kinder in Regelklassen angesehen [35], ist ferner die Hauptursache für Burnout-Störungen bei Lehrkräften.
In der Gesamtbevölkerung wird ein kontinuierlicher Anstieg von Depression (aktuelle Prävalenzen bis 20%) bei immer früherem Erkrankungsalter verzeichnet [24].
Die umfangreiche Einführung sehr früher Gruppentagesbetreuung wird diese Trends voraussichtlich weiter verstärken…“
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Fruehkindliche-Gruppenbetreuung-KiPra, Rainer Böhm, Kinderärztliche Praxis 82 (2011) Nr.5, www.kinderaerztliche-praxis.de