Langzeitfolgen einer belasteten Kindheit
Welche gesundheitlichen Langzeitfolgen erwarten Kinder, die in der frühen Kindheit emotional vernachlässigt wurden? Wie wirken sich sexueller Missbrauch und Misshandlungen auf das weitere Leben aus? Einen Überblick über die diesbezügliche Studienlage gibt die Fachzeitschrift Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Darin heißt es:
„Eine durch emotionale Vernachlässigung oder Traumatisierung belastete Kindheit erhöht das Risiko, an einer psychischen Störungen wie einer Depression oder einer Angsterkrankung zu erkranken, auf das Doppelte, Essstörungen treten bei den Betroffenen sogar drei- bis fünfmal so häufig auf. Auch sogenannte somatoforme Erkrankungen – körperliche Beschwerden also, für die keine organische Ursache erkennbar ist – werden durch frühkindliche Belastungserfahrungen auf das Zwei- bis Vierfache gesteigert. Zu diesen Erkrankungen zählen das chronic fatigue syndrome, der multilokuläre Schmerz (Fibromyalgie-Syndrom) oder das Reizdarmsyndrom.“
Prof. Ulrich T. Egle fasst in einem Artikel der DGPM zusammen:
„Psychosoziale Belastungen haben oft langfristige Folgen und machen die Betroffenen im Erwachsenenalter anfälliger für psychische und körperliche Leiden“ und „Eine zentrale Rolle spielt dabei das Stresshormon Cortisol sowie entzündungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems“.
Lesen Sie den ganzen Beitrag
Stress im Kindesalter verkürzt Lebenszeit, Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) e.V.®, Berlin, Janina Wetzstein
Gesundheitliche Langzeitfolgen psychosozialer Belastungen in der Kindheit – ein Update, Bundesgesundheitsbl 2016 · 59:1247–1254DOI 10.1007/s00103-016-2421-9, © Springer-Verlag Berlin