Langzeitfolgen einer belasteten Kindheit

Langzeitfolgen einer belasteten Kindheit - Foto iStock © EKramarWelche gesundheitlichen Langzeitfolgen erwarten Kinder, die in der frühen Kindheit emotional vernachlässigt wurden? Wie wirken sich sexueller Missbrauch und Misshandlungen auf das weitere Leben aus? Einen Überblick über die diesbezügliche Studienlage gibt die Fachzeitschrift Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Darin heißt es:

„Eine durch emotionale Vernachlässigung oder Traumatisierung belastete Kindheit erhöht das Risiko, an einer psychischen Störungen wie einer Depression oder einer Angsterkrankung zu erkranken, auf das Doppelte, Essstörungen treten bei den Betroffenen sogar drei- bis fünfmal so häufig auf. Auch sogenannte somatoforme Erkrankungen – körperliche Beschwerden also, für die keine organische Ursache erkennbar ist – werden durch frühkindliche Belastungserfahrungen auf das Zwei- bis Vierfache gesteigert. Zu diesen Erkrankungen zählen das chronic fatigue syndrome, der multilokuläre Schmerz (Fibromyalgie-Syndrom) oder das Reizdarmsyndrom.“

Prof. Ulrich T. Egle fasst in einem Artikel der DGPM zusammen:
„Psychosoziale Belastungen haben oft langfristige Folgen und machen die Betroffenen im Erwachsenenalter anfälliger für psychische und körperliche Leiden“ und „Eine zentrale Rolle spielt dabei das Stresshormon Cortisol sowie entzündungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems“.

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Stress im Kindesalter verkürzt Lebenszeit, Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) e.V.®, Berlin, Janina Wetzstein

Gesundheitliche Langzeitfolgen psychosozialer Belastungen in der Kindheit – ein Update, Bundesgesundheitsbl 2016 · 59:1247–1254DOI 10.1007/s00103-016-2421-9, © Springer-Verlag Berlin

Links zum Thema

Prof. Ulrich T. Egle und Univ.-Prof. Dr. Wilfred A. Nix: Stress in der Kindheit und Lebenserwartung

2024-07-08T13:18:27+02:00Aktuelles, Studien|

Was steckt hinter einem Lächeln?

Was steckt hinter einem Lächeln - Foto iStock © MaxBukovski

Um die Bindung von Mutter und Kind zu verstehen, erforschen Wissenschaftler wie Prof. Lane Strathearn die mütterlichen Gehirnreaktionen auf die Gesichtsausdrücke von Säuglingen. Diese sahen entweder glücklich, neutral oder traurig aus. Die Auswertung der Studienergebnisse zeigte, was im Gehirn einer Mutter geschieht, wenn sie auf ihr eigenes Kind reagiert, indem sie lächelt oder weint. Bei Erstmüttern, die das Gesicht ihres eigenen Kindes sehen, scheint ein ausgedehntes Gehirnnetzwerk aktiviert zu sein. Dabei werden die Gehirnregionen, die auf Belohnung reagieren, gezielt als Reaktion auf glückliche, aber nicht traurige Säuglingsgesichter aktiviert.

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What’s in a Smile? Maternal Brain Responses to Infant Facial Cues, Lane Strathearn, Jian Li, Peter Fonagy, P. Read Montague, American Academy of Pediatrics, July 2008, VOLUME 122 / ISSUE 1

2022-05-22T19:06:57+02:00Aktuelles, Studien|
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