UNSERE EXPERTEN AUS DER PRAXIS
Sie sind wissenschaftlich tätig, forschen und arbeiten in der Praxis. Dabei stellen Sie ihr Wissen und ihr Können Familien und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Ihre hohe Fachkompetenz erwarben die international tätigen Wissenschaftler und Praxisexperten aus unterschiedlichen Disziplinen wie Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik, Soziologie, Medizin und Biologie. Ihre Vernetzung, ihr Engagement, ihre Publikationen und Fachbeiträge tragen zur gesunden Entwicklung unserer Kinder und zu mehr Wohlbefinden in der Familie bei – indem sie ihren Fokus auf die Bindungswissenschaft und den daraus zu ziehenden Erkenntnissen gelegt haben. Sie stehen als sachkundige Ansprechpartner für Politik, Medien und Verbände zur Verfügung.
Prof. Dr. paed. Eva Rass
„Die Struktur des entstehenden menschlichen Gehirns ist eine Widerspiegelung der gelebten Erfahrung. Besonders die ersten 18 Monate sind von größter Bedeutung; der Affektregulation und der Qualität der Bindung kommen dabei eine Schlüsselrolle zu.“
Melanie Gill
„Die Hirnfunktionssysteme für Stressbewältigung, Gefühlsregulation, Empathie und Verantwortung sind zum Zeitpunkt der Geburt noch unreif. Wie sie sich entwickeln, wird in grundlegender Weise durch die Beziehungserfahrungen beeinflusst. Ohne ausreichende beruhigende, tröstende, emotionsregulierende Zuwendung seitens der Mutter wird das gegenüber postnatalen Negativeinflüssen extrem sensible Stressbewältigungssystem eines Kindes überempfindlich. Wenn zu viele beliebige Erwachsene, die Betreuung eines Kindes übernehmen, gibt es nicht genügend Zuverlässigkeit, Stabilität und damit zu viele Gelegenheiten für Chaos.“
Thomas Harms
„Der Aufbau der ersten Beziehung zwischen Eltern und ihren neugeborenen Kindern ist ohne Körperberührung nicht denkbar. Jedoch belegen Ergebnisse aus der modernen Säuglings- und Bindungsforschung, dass nicht ihre Häufigkeit, sondern vielmehr ihre Qualität darüber entscheidet, ob die Berührungen ihren Zauber entfalten und das Band zwischen Eltern und Kinder nachhaltig stärken.“
Michael Felten
„Wie können Kinder ihre Bildungsressourcen optimal entfalten? Eine wichtige Grundlage für späteren Lernerfolg ist das, was der Psychologe Erik H. Erikson „Urvertrauen“ nannte. Dafür brauchen Kleinkinder – ob in der Krippe oder in der Küche – eine schützende und verlässliche Beziehungsumgebung.“
Nicola Sahhar
„Das Bindungsverhalten wie z.B. das Weinen – in allen Kulturen zu finden – aktiviert Bindungsfiguren, wie Mütter oder Väter, damit sich diese dem Kind zuwenden und diesem dabei helfen, sich wohl und sicher zu fühlen“
Dr. med. Rainer Böhm
„Eine wichtige Erkenntnis von NICHD ist, dass der Einfluss der Eltern auf die kindliche Entwicklung wesentlich höher ist als der von Betreuungseinrichtungen. Zur Kompensation sozialer Nachteile müssen wir daher mehr direkte Unterstützung von Familien durch evidenzbasierte Maßnahmen einfordern. Kinder- und Familienarmut muss steuerlich entgegengewirkt werden. Wir brauchen den Ausbau Früher Hilfensysteme, allgemeine Förderung elterlicher Feinfühligkeit und Erziehungskompetenz durch intensivierte Entwicklungsberatung und niederschwellig erreichbare Elternschulungen.“
Dr. med. Hans-Joachim Maaz
Um nicht zu resignieren, sehe ich zwei Möglichkeiten:
- Das persönliche Bemühen, die eigene Selbstentfremdung zu erkennen und zu vermindern…
- Das politische Bemühen, sich in jeder Hinsicht für eine Kindheit, für Eltern-Kind-Beziehungen, für mütterliche und väterliche Beziehungsqualitäten, für optimale familiäre Betreuungsbedingungen (finanziell und emotional) zu engagieren, so dass die Frühtraumatisierung und Selbst-Entfremdung von Kindern als die zentrale Quelle für Erkrankungen, Fehlentwicklungen und Verhaltensstörungen vermindert werden können.
Ingrid Alexander
Sabine Lück
„Die Auswirkungen transgenerationaler Weitergabe von traumatischen Erfahrungen haben in den letzten Jahren viele Wissenschaftler und Autoren beschäftigt. Immer deutlicher wird nun auch der genetische Einfluss, wie er mit der Epigenetik erklärbar wird. Demnach werden auch Erfahrungen vorhergegangener Generationen über die Gene weitergereicht und beeinflussen so die Entwicklung unserer Kinder. Ebenso wissen wir heute aber auch, dass sich unsere Gene ein Leben lang beeinflussen lassen und dass jeder von uns durch neue Erfahrungen nicht nur das eigene, sondern auch das Leben seiner Nachkommen positiv verändern kann.“
Dr. C. González
„Ein Kind, welches andauernd in den Armen sein möchte, ist weder verzogen, noch wird es dadurch zu einem jugendlichen Delinquenten. Es ist absurd zu behaupten, dass Weinen den Kindern gut tut und Ihre Lungen weitet. Erwachsenen mit Atemproblemen empfiehlt der Arzt nicht zu weinen.“