AKTUELLES

In diesem Blog finden Sie eine Auswahl deutschsprachiger Publikationen bzw. Übersetzungen unserer Experten aus Wissenschaft und Praxis. Sie berichten über aktuelle Forschung, neue Erkenntnisse, Erfahrungen und klären auf, was Bindung ist und welche Bedeutung die emotionale Nähe für die Entwicklung des Kindes hat. Ihr gezielter Blick richtet sich dabei auf die verschiedenen Phasen der frühkindlichen Entwicklung wie etwa Schwangerschaft, Geburt, Bindung in der Familie, Frühförderung.

Wir laden Sie ein, Ihr Wissen zu erweitern und mit anderen zu teilen.


Was steckt hinter einem Lächeln?

Was steckt hinter einem Lächeln - Foto iStock © MaxBukovski

Um die Bindung von Mutter und Kind zu verstehen, erforschen Wissenschaftler wie Prof. Lane Strathearn die mütterlichen Gehirnreaktionen auf die Gesichtsausdrücke von Säuglingen. Diese sahen entweder glücklich, neutral oder traurig aus. Die Auswertung der Studienergebnisse zeigte, was im Gehirn einer Mutter geschieht, wenn sie auf ihr eigenes Kind reagiert, indem sie lächelt oder weint. Bei Erstmüttern, die das Gesicht ihres eigenen Kindes sehen, scheint ein ausgedehntes Gehirnnetzwerk aktiviert zu sein. Dabei werden die Gehirnregionen, die auf Belohnung reagieren, gezielt als Reaktion auf glückliche, aber nicht traurige Säuglingsgesichter aktiviert.

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What’s in a Smile? Maternal Brain Responses to Infant Facial Cues, Lane Strathearn, Jian Li, Peter Fonagy, P. Read Montague, American Academy of Pediatrics, July 2008, VOLUME 122 / ISSUE 1

2022-05-22T19:06:57+02:00Aktuelles, Studien|

Trennung aus Sicht der Väter und Kinder

Trennung aus Sicht der Väter und Kinder - Foto WavebreakmediaMicro © fotoliaDie Folgen von Trennungen und Scheidung für Männer und Jungen sind ein bisher vernachlässigtes Thema. Dabei ist der Verlauf von Beziehungen von grundlegender Bedeutung für alle Menschen. Der Qualität des Miteinanders von Männern und Frauen, von Eltern und ihren Kindern kommt eine herausragende Bedeutung zu. Davon hängt nicht nur die persönliche Gesundheit und Lebensqualität ab. Sie hat vielmehr weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft wie:

Verarmung
Vereinsamung
den Wunsch nach Wiederverheiratung
Kinderwunsch
Glücksfähigkeit von Kindern

Mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Trennung und Scheidung auf Jungen und Väter beschäftigten…

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Trennung aus Sicht der Väter und Kinder, Stiftung Zu-Wendung für Kinder, Oktober 2012

2023-05-06T10:20:46+02:00Aktuelles, Beiträge|

Lernen geht nur mit stabilen Bindungen

Lernen geht nur mit stabilen Bindungen - Foto Galina Barskaya © FotoliaWenn es um frühkindliche Bildung geht, muss man verstehen wie Kinder lernen und soziale Kompetenzen erlangen wie etwa die Fähigkeit Vertrauen zu entwicklen.

Prof. Ralph Dawirs, Neurobiologe, erforscht am Universitätsklinikum Erlangen, wie das kindliche Gehirn funktioniert. Im Interview mit der WELT betont er, dass Lernen nur über stabile Bindungen geht, denn:

„Im Stirnhirn des Neugeborenen ist, was Emotionalität betrifft, kaum etwas vorhanden. Wenn Neugeborene lächeln oder herzzerreißend schreien, haben sie keinerlei emotionale Empfindungen. Das ist ein Trick, die Mutter an das Neugeborene zu binden. Die emotionalen Empfindungen bilden sich dann in den nächsten sechs Lebensjahren im sogenannten Mandelkern aus. Besonders wichtig sind hier die ersten drei Jahre. Damit die entsprechenden Hirnstrukturen sich aufbauen können, müssen die Bezugspersonen in dieser Zeit verbindlich sein…“

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Kinder lernen mit Gefühl – Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die Entfaltung der Persönlichkeit, Ralph Dawirs, Die WELT, 03. November 2007

Links zum Thema

„Hallo, hier spricht mein Gehirn“, Ralph Dawirs,  Gunther Moll, Beltz, ISBN: 978-3407858955

2019-10-11T16:52:44+02:00Aktuelles, Medien|

Emotionelle Erste Hilfe

Emotionelle erste Hilfe - Foto Monkey Business © Fotolia

Mütter, die die Geburt eines Kindes zum ersten Mal erleben, betreten eine vollkommen neue Welt. Erstmalig sind sie für das Leben eines anderen Menschen verantwortlich und so beginnt für Mutter und Kind eine unerwartete Zeit mit unerwarteten Gefühlen. Thomas Harms ist Diplom-Psychologe und arbeitet im Feld der Körperpsychotherapie mit Erwachsenen, Säuglingen, (Klein-)Kindern und Paaren. In „Familie leben“ berichtet er aus seiner Beratungsarbeit der Bindungsförderung und Krisenintervention für Eltern und Säuglinge:

Werdende Eltern können (und wollen) sich häufig nicht vorstellen, wie anstrengend gerade die erste Zeit nach der Geburt mit dem Säugling sein kann. So kann das Schreien des Säuglings – eigentlich ein ganz normaler Vorgang und Regulationsprozess des Kindes – in den betroffenen Eltern Ängste und Unsicherheiten auslösen…

Die Eltern des exzessiv schreienden Säuglings stecken in einer körperlichen Sackgasse. Die Stress-Situation ihres Körpers hat sich verselbständigt. Unabhängig davon, ob das Kind schreit oder völlig entspannt am Körper liegt, verbleiben die Eltern in einer chronischen Hab-Acht-Stellung. In diesen hochgespannten Zuständen ist die Atmung verflacht und eingeschränkt. Subjektiv erleben sie ein Gefühl der „Enge“ und „Bedrohung“ in ihrem Körper.

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Emotionelle Erste Hilfe, Thomas Harms, Familie leben, Juni 2016

2019-10-11T16:06:40+02:00Aktuelles, Medien|

What Makes a Child Easy to Parent

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What Makes a Child Easy to Parent (Englisch)

Elternschaft und Erziehung scheinen heutzutage schwieriger zu sein. Wir hatten nie mehr Werkzeuge, Bücher und Experten, aber es zählt nichts. Was zählt, ist, ob ein Kind an die für sie verantwortlichen Erwachsenen gebunden ist. Wenn dies der Fall ist, sind sie empfänglicher, lehrfähiger und leichter zu pflegen.

Prof. Dr. Gordon Neufeld: „Kinder dürfen niemals für unsere Liebe arbeiten, sie müssen darin ruhen.“

Quelle: www.youtube.com/watch?list=PLD4C364E8D12516FA&v=PcaMsZrElnE

2019-10-11T14:42:24+02:00Aktuelles, Videos|

Geschwisterkonstellationen und ihr Einfluss auf Partnerschaft und Liebe

Geschwisterkonstelllationen - Foto iStock©Andrzej BurakJede Liebeserfahrung knüpft an ursprüngliche Beziehungserfahrungen an – wir wollen mit unseren Liebespartnern wiederholen oder endlich vollenden, was früher möglich war beziehungsweise nicht erreicht werden konnte. Das gilt vor allem für unsere frühen Beziehungen zu unseren Eltern.

Für die Entwicklung der Persönlichkeit ist es ausschlaggebend, ob ein Kind mit Geschwistern aufwächst und welche Position es in der Geschwisterreihe einnimmt. Diese Erfahrungen entscheiden darüber, wie sich ein Mensch in der Partnerschaft verhält. Doch nicht nur die Geschwisterkonstellation ist wichtig, auch die Beziehung der Geschwister zueinander und die von den Eltern zugewiesenen Rollen und Erwartungen wirken sich entscheidend auf das eigene Selbstbild und den Umgang mit anderen aus. Wir übertragen nicht nur gestörte, sondern auch positiv erlebte Geschwisterbeziehungen auf unsere Liebespartner…

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Geschwisterkonstellationen und ihr Einfluss auf Partnerschaft und Liebe, Magazin für uns – Ausgabe: beschützt, Stiftung Zu-Wendung für Kinder, 2013

2019-10-11T16:08:49+02:00Aktuelles, Medien|

Early Life Stress – das unterschätzte Problem

Early Life Stress - das unterschätzte Problem - Fotolia © inna-astakhovaUnumstößlich haben Kinder von Geburt an ein Recht auf Gesundheit und Wohlbefinden. Kleinkinder, die viele Stunden außer Haus betreut werden, sind jedoch häufiger krank, unaufmerksamer, aggressiver, hyperaktiver und weisen eine Verschlechterung sozialer und motorischer Kompetenzen auf, wie die NVSCY Längsschnittstudie aus Quebec/Kanada 1990 belegt. Gleichzeitg werden in Deutschland mehr denn je Kleinstkinder in Kindertagesstätten betreut, die die Mindeststandards für eine qualifizierte Betreuung weder von den Räumlichkeiten noch von der Zahl und der Ausbildung des Personals erreicht [1-4].

Dr. Rainer Böhm erörtert in seinem Vortrag Stress – das unterschätzte Problem frühkindlicher Betreuung anlässlich der Fachtagung der Hanns-Seidel-Stiftung und des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen in München:

Die erste Studie zum Cortisol-Tagesprofil von Krippenkindern wurde Ende der 1990er-Jahre in den USA durchgeführt. Zur Überraschung der Autoren fand sich trotz hoher Betreuungsqualität bei der Mehrheit der Kinder ein kontinuierlicher Anstieg des Cortisol zum Nachmittag hin, mithin eine Umkehrung des normalen Verlaufs und der Nachweis einer chronischen Stressbelastung. Diese Ergebnisse konnten auch in einer späteren Meta-Analyse bestätigt werden und zeigen, dass die Stressbelastung für ein ganztags betreutes Krippenkind durchschnittlich deutlich höher liegt als für einen erwerbstätigen Erwachsenen.

Seitdem haben sich zahlreiche Studien mit der Stressbelastung kleiner Kinder in außerfamiliärer Betreuung befasst und geben unterschiedliche Empfehlungen ab. Die Bielefelder Empfehlungen lauten u.a.:

Elterliche Betreuung sollte insbesondere in den ersten drei Lebensjahren gezielt unterstützt und gefördert werden.

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Stress – das unterschätzte Problem frühkindlicher Betreuung, Rainer Böhm, Hanns Seidel Stiftung, Akademie für Politik und Zeitgeschehen, Bildung braucht Bindung, 3. Juli 2012

  • [1] Krappmann L, Petry C (2016) Worauf Kinder und Jugendliche ein Recht haben: Kinderrechte, Demokratie und Schule. Ein Manifest. Bd. 2 Kinderrechte und Bildung. Wochenschauverlag Schwalbach
  • [2] Berth F (2011) Die Verschwendung der Kindheit. Wie Deutschland seinen Wohlstand verschleudert. Beltz Verlag, Weinheim
  • [3] Bode H, Straßburg HM, Hollmann H (Hrsg.) (2009, 2013) Sozialpädiatrie in der Praxis. Urban & Fischer-Elsevier, München
  • [4] Koch J (2017) Chill mal, Mama. DER SPIEGEL 44: 109 – 116

2019-10-11T17:02:03+02:00Aktuelles, Vorträge|
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